L'INCORONAZIONE DI POPPEA diClaudio Monteverdi
Opera musicale von Claudio Monteverdi (1567-1643) Dichtung von Francesco Busenello
Vor 370 Jahren noch ganz zu Beginn der Operngeschichte entstanden, markiert L’incoronazione di Poppea zugleich einen Höhepunkt der GattungOper bis in unsere Gegenwart und zeigt moderne Menschen, deren Eitelkeiten, Leidenschaften und Abgründe uns heute keineswegs fern sind. Monteverdi vertonte in Poppea statt einer mythologischen Geschichte erstmals einen historischen, überraschend amoralischen Stoff, der sich durchaus zeitkritisch lesen liess. Dabei interessierte er sich allerdings weniger für die historischen Tatsachen: Die Exzesse und Orgien des Kaisers Nero kommen in der Oper nur am Rande vor. Weit mehr beschäftigten den Komponisten die unheilvolle Verstrickung der Figuren in Machtstrukturen und ihre Verführbarkeit.
Poppea verfolgt nur ein Ziel: Gattin Neros und anstelle Ottavias Kaiserin zu werden. Skrupellos setzt Poppea ihre Reize ein; längst ist Nero ihrer Schönheit verfallen. Geschickt weiss sie Nero gegen den Philosophen Seneca aufzubringen, der ihren Machtwillen durchschaut. Damit Poppea Kaiserin werden kann, muss Seneca sterben. Ottavia sieht nur einen Ausweg, um Poppea aufzuhalten: Sie stiftet Ottone zum Mord an seiner untreuen Geliebten Poppea an. Doch der Plan scheitert und liefert Nero stattdessen den ersehnten Anlass, Ottavia offiziell zu verstossen. Poppea wird Kaiserin.
Brillant hat Monteverdi die tyrannische Hysterie Neros und die Sinnlichkeit Poppeas musikalisch eingefangen. Modern erscheint uns der Musikdramatiker Monteverdi durch die untrennbare Verbindung von Sprache und Musik, durch die er in den kurzen Szenen eine hohe Dramatik erreicht, und durch die virtuose Kombination von Komik und Tragik. Ihr Rollendebüt als Poppea gibt Julie Fuchs, ebenso wie Stéphanie d’Oustrac als Ottavia und Nahuel Di Pierro als Seneca. Der hochgelobte Countertenor Valer Sabadus ist zum ersten Mal am Opernhaus zu hören. Nach Zimmermanns Soldaten und Prokofjews Der feurige Engel präsentiert Calixto Bieito seine dritte Regiearbeit am Opernhaus. Sein Partner am Dirigentenpult ist mit Ottavio Dantone einer der führenden Dirigenten für italienische Barockmusik.
Commenti
Effettua il login per lasciare un commento.